USA kontrollieren Laptops bei Einreise – Manager befürchten Missbrauch

VonHagen Döhl

USA kontrollieren Laptops bei Einreise – Manager befürchten Missbrauch

Nach einem Report des Congressional Research Service an den US-Kongress dürfen amerikanische Zoll- und Einwanderungsbeamten Notebooks und andere elektronische Datenträger ohne Angabe von Gründen untersuchen und beschlagnahmen. Wie die «Berliner Zeitung» in ihrer Online-Ausgabe vom 27.11.2006 berichtet, geht nun bei Geschäftsleuten die Angst um, dass bei der Kontrolle nicht nur wichtige Daten verloren gehen, sondern gezielte Wirtschaftsspionage betrieben wird.
Ein Verfassungsschutzsprecher aus Baden-Württemberg rät deshalb, sensible Daten auf Reisen nicht einfach so mitzunehmen, sondern gut zu verschlüsseln. Im Zweifel zwingen jedoch die jeweiligen Landesgesetze zur Herausgabe von Codierungsschlüsseln. Im Extremfall bleibe dann nur noch die Zerstörung des ganzen Computers, heißt es in der Zeitung weiter. Das Fraunhofer Institut für Chemische Technologie soll bereits an der Entwicklung für Methoden zur Zerstörung elektronischer und optischer Geräte arbeiten. Eine fehlerhafte Codeworteingabe oder ein Funkbefehl reichen dann aus, und die Daten sind selbst von Speziallaboren nicht mehr rekonstruierbar.
Eine Alternative, um Daten vor dem Ausspionieren zu schützen, ist nach dem Bericht der Zeitung das Versehen von Verträgen und anderen vertraulichen Dokumenten mit falschen Namen und Angaben, die den Beteiligten bekannt sind und deren Klardefinitionen in einem Safe verwahrt sind. So sollen Kanzleien und Beratungsgesellschaften bei heiklen Verhandlungen verfahren, rät ein Computer-Experte.
(Berliner Zeitung 27.11.2006)

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